der innere Monk in mir rumpelt, schreit und brüllt, wälzt sich auf dem Boden. Möchte alles hinschmeißen, weil das täglich schreiben Experiment schon an Tag 3 gescheitert ist. Weil ich keinen Tagebuchtext so verfassen und veröffenlichen könnte, wie ich es mir vorgenommen hatte.

Nachdem ich einige Plugins auf den neusten Stand gebracht habe, hatte der Blog technische Probleme. Zuerst habe ich versucht, sie selbst zu beheben, kam aber irgendwann nicht mehr weiter. Okay, kein Grund zu verzweifeln, ich lerne ja immer mehr, Hilfe anzunehmen. Vor allem in Bereichen, in denen ich selbst keine Ahnung habe. Hilfe ist gut, ich muss nicht alles allein schaffen. 

WordPress Soforthilfe suche ich, finde ich. Scheinbar haben die Anbieter des Notfall-Services eine andere Definition von sofort als ich. 

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt:

Meine NotizenApp lacht mich an. Natürlich kann ich auch hier schreiben, ist sowieso viel sicherer. Kein Text geht verloren, weil das Internet plötzlich nicht mehr funktioniert oder die Website nicht speichert oder sich aufhängt.

Aber es klappt nicht. Ich bin abgelenkt, huschig im Kopf, mache mir Sorgen, spüre dieses „so war das nicht geplant“ und das unangenehme Gefühl, abhängig zu sein von jemand anderem. Auf meine Erledigen-Liste kommt der Punkt „zuverlässigen WordPress Support finden“, gleich neben die neuen Fußballschuhen und Hausschuhen, neuer Postmappe, Urlaub buchen und all den anderen Alltagsstuff. 

Ich schreibe im Kopf, immerhin. Der Text hat ein Thema. Gefühle. Große, kleine, was wäre das Leben ohne sie. 

Und was wäre das Leben ohne Abweichungen? Ohne Unvorhergesehene? Eine stupide Aneinanderreihung von Eintönigkeit. Für die einen. Für andere ein sicheres System.

Abweichungen bedeuten für mich persönlich schnell: Fehlschlag. Ich gebe auf, nicht perfekt ist nicht gut genug. Diesen Anspruch, den ich nur an mich, an kaum jemanden sonst stelle, versuche ich gerade, runterzuschrauben. Meine Therapeutin fragt immer: „Woher kommt es, dass für Sie andere Ansprüche gelten als für andere?“.

Eine Antwort darauf haben wir bisher nicht gefunden, ich grabe weiter danach und solange sage ich mir immer wieder: Gut ist gut genug.

Bis morgen, deine Johanna 

Foto: Mareike Klindworth

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