Der Dezember hat es in sich. Alles läuft auf Hochtouren, die wenigstens von uns kommen vor den Dazwischentagen zur Ruhe. Erwartungen kollidieren mit Realität, die Aufregung ist in Familien mit Kindern fast sichtbar. Unerfüllte Wünsche, die begraben werden unter Bergen von Geschenken, unerwiderte Liebe, Menschen, die zwischen flackernden Kerzen und Kaminknistern fehlen. Sorgen, Enttäuschungen, Zukunftsangst, stumme Vorwürfe, Unausgesprochenes, die Ungläubigkeit darüber, wie schnell die Zeit vergeht. Alte Verletzungen, neue Wunden, Zukunftsangst und Klimakrise treffen hart auf jahrzehntelange Konsumkonditionierung und beißen sich die Zähne aus.

Statt funkelfröhlich ist der Dezember an vielen Tagen ein Theaterstück mit Überlänge, ohne Atempause.

Der Dezember hält die komplette Bandbreite an Gefühlen bereit. Freude, Glück, Hoffnung, Trauer, Enttäuschung, Traurigkeit, Sehnsucht und noch so viel mehr. Weil wir reflektieren, auf unser Jahr zurückschauen. Mit Dingen konfrontiert werden, die wir nicht geschafft haben. Dingen, die passiert sind. Kein anderer Monat führt uns die eigene Vergänglichkeit so vor Augen. Jeder Jahreswechsel ist ein Ende, ein Abschied.

Gleichzeitig ist aber der Dezember so voll Kinderfreude, Aufregung, Licht und Leuchten. Voll schöner Erinnerungen und Knusperkeksen. Voll Hoffnung, Motivation und Tatendrang, Konfettiraketen und Geselligkeit. Glitzer und Glückskeksen, Gläserklirren, Umarmungen und Küssen. Ein Monat, um dankbar zu sein. Danke zu sagen.

Ein Mischmaschmonat.

Die Playlist für Dezember war deswegen eine ziemliche Herausforderung. Obwohl der Dezember von Weihnachtsvorbereitungen, dem Weihnachtsfest, Weihnachtsfeiern und Silvester beherrscht wird, wollte ich normale Lieder, die aber all die Emotionen, die dieser Monat bereit hält, widerspiegeln, auffangen, verstärken oder abfedern.

Für mich ist mir das gelungen. Für die allermeisten anderen wahrscheinlich nicht. Das ist okay, Musik und was sie uns bedeutet, ist so individuell und persönlich, dass ich diesen Anspruch nicht habe. Ich hoffe trotzdem, dass sie euch gefällt und ihr vielleicht das ein oder andere Lied kennenlernt, das euch gefällt und euch durch diesen Dezember begleitet. Oder dass ihr einen längst vergessenen Song wiederfindet und ihr plötzlich wieder fünfzehn oder dreiundzwanzig seid. Und vielleicht haltet ihr einen Moment inne, um die wunderbaren Töne zu spüren, die Texte zu hören und zu verstehen. Vielleicht bleibt ihr für einen kurzen Moment stehen und lächelt und freut euch.

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