Travel with kids - 5 Tipps | Pinkepank (3)Auto fahren war bei uns lange Zeit alles andere als entspannt, seit Lotta auf der Welt ist. Die meisten Kinder lieben ja Autofahren, Lotta findet es furchtbar. So sehr, dass nicht nur sie bei längeren Autofahrten kurz vor der Hyperventilation war, sondern ich gleich mit dazu.

Also haben wir uns Alternativen überlegt, sind statt mit dem Auto mit dem Zug nach Travemünde ans Meer gefahren. Mit Gepäck für einen Tagesausflug und einem Kind war das sehr gut machbar. Und wenn das Ziel nicht mit Bus oder Bahn zu erreichen war, sind wir im Zweifel lieber nicht gefahren.

Da “nicht fahren” für unseren Städtetrip nach Amsterdam aber nicht zur Debatte stand und nach kurzer Überlegung schnell klar war, dass wir das Gepäck für 2 Kinder und uns plus die Kinder nie und nimmer einigermaßen stressfrei im Zug nach Amsterdam und von dort in unsere Unterkunft kriegen würden, stand fest: wir fahren mit dem Auto.

Reisen mit Kind - 5 Tipps | Pinkepank (10)Um meine Bauchschmerzen und Befürchtungen in Bezug auf die knapp 5-stündige Autofahrt von Hamburg nach Amsterdam zu minimieren, hab ich also gelesen, gegoogelt und befreundete Eltern nach Tipps für eine entspannte Autofahrt befragt. Als es dann soweit war, hatte ich das Gefühl, relativ gut vorbereitet zu sein, außerdem hab ich mir fest vorgenommen, entspannt zu sein, weil sich Anspannung ja auch immer irgendwie auf die Kinder überträgt.

Nachdem wir die ganzen Ratschläge auch selbst getestet haben, sind im Wesentlichen folgende 5 Tipps für eine entspannte Autofahrt mit Kindern übrig geblieben:

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1. Fahren, wenn die Kinder schlafen. Wenn Autofahren mit Kindern wirklich problematisch ist, macht es Sinn, zu einem Zeitpunkt loszufahren, an dem die Kinder noch schlafen bzw. wieder einschlafen, sobald sie im Auto sitzen. Dabei gilt es natürlich, einen Kompromiss zu finden, mit dem alle einen relativ entspannten Start in den Urlaub haben. Es bringt ja auch nichts, wenn die Kinder zwar die ganze Autofahrt über schlafen, aber Mama und Papa dafür den ganzen ersten Tag müde und genervt sind, weil sie die halbe Nacht wach waren. Das bringt nur Streit, also lieber in Kauf nehmen, dass die Kinder nur die Hälfte der Autofahrt schlafen.Reisen mit Kind - 5 Tipps (5)| Pinkepank (1)

2. Gemütliche Klamotten, aus weichem Stoff, ohne störende Knöpfe oder drückenden Jeansbund sind für eine längere Autofahrt ideal. Lotta stört es sowieso immer schon, im Kindersitz so straff angeschnallt zu sein, da wäre es mehr als kontraproduktiv, wenn auch noch die Klamotten stören. Kleidung so wählen, dass sie schnell an- und ausgezogen werden kann, um auf unterschiedliche Temperaturen im Auto reagieren zu können. Und am Besten Mütze, Halstuch und eine Jacke griffbereit haben, weil:

Reisen mit Kind - 5 Tipps (2) | Pinkepank (6)3. Aussteigen, Pausen machen und trampeln, ganz, ganz wichtig. Kinder haben einfach einen großen Bewegungsdrang, brauchen Pausen, die bitte auch länger als 5 Minuten zum Pinkeln für die Großen dauern. Deswegen: mit den Kindern trampeln, rumrennen, hüpfen, das tut nicht nur den Kindern gut, auch Erwachsenenbeine wollen nach langem Sitzen im Auto mal ausgeschüttelt werden. Und dass frische Luft und Sauerstoff gegen Müdigkeit und Kopfschmerzen helfen, ist ja auch nichts Neues. Wir waren außerdem über jeden Kaffee froh, den wir uns an einer Raststätte holen konnten, nachdem wir mitten in der Nacht aufgestanden waren, um Tipp 1 zu beherzigen. Und wenn man den Kaffee genießen kann, während die Kinder auf dem Spielplatz toben – was will man mehr?

Spielplätze oder zumindest Spielecken für Kinder gibt es mittlerweile an vielen Raststätten, wo genau, könnt ihr über die familienfreundliche Routenplanung von Tank&Rast ganz leicht vorher rausfinden und eure Pausen dementsprechend planen. Hier wird übrigens auch angezeigt, ob es einen Wickelraum gibt, das ist ja, zumindest bei kleineren Kindern, auch nicht ganz unwichtig. Ich habe Bo auf dem Fahrt nicht nur einmal im Kofferraum gewickelt.

Auch die App von Serways bietet diese Funktion, falls man unterwegs doch mal die Route ändert oder nicht die geplanten Pausen einhalten kann – soll mit Kindern ja vorkommen. Unter dem Menüpunkt Finder kann man im Filter “Kids” einstellen und schon werden Raststätten angezeigt, die Kinderspielecken und/oder einen Spielplatz haben.

Reisen mit Kind - 5 Tipps (3)| Pinkepank (7) Kopie4. Snacks, Snacks, Snacks! Natürlich brauchen nicht nur Mama und Papa immer mal wieder einen Kaffee, sondern auch, und gerade die Kinder, müssen natürlich zwischendurch essen und trinken. Je nachdem, wie lange man fährt, müssen natürlich die Hauptmahlzeiten eingeplant werden. Ob man dafür Brote schmiert, geschnibbeltes Obst und hartgekochte Eier einpackt, um ein kleines Picknick zu veranstalten oder ob man sich bequem in einer Raststätte Essen bestellt, ist wahrscheinlich typsache. An Frühstück, Mittagessen oder Abendbrot denkt, in welcher Form auch immer, vermutlich jeder. Aber auch kleine Snacks für zwischendurch sind durchaus sinnvoll – Kinder haben immer mal wieder Hunger zwischendurch, sei es, weil sie eben zu den Hauptmahlzeiten keinen Hunger hatten oder weil sie gerade einen Wachstumsschub haben und alle zwei Stunden etwas essen müssen. Es erspart viel Quängelei und Ärger, ein paar Snacks parat zu haben. Sinnvollerweise auch in einer Tasche vorne im Fußraum, damit man nicht anhalten und erst an den Kofferraum muss.

Wir hatten als Snacks Rosinen dabei, weil Lotta ein riesiger Rosinenfan ist. Außerdem machen Rosinen keine große Sauerei, falls doch mal eine runterfällt. Kleingeschnittener Apfel ist natürlich auch immer gut, eine Banane schmiert zwar eventuell ein bisschen (Feuchttücher!), sättigt dafür aber gut und schnell.

Reisen mit Kind - 5 Tipps | Pinkepank (3)Außerdem hatten wir noch Salzbrezeln im Gepäck und, ein absoluter Snack-Liebling von Lotta und mir, Freche Freunde. Ich weiß,  die gefriergetrockneten “Chips” sind jetzt nicht die allerbilligsten, aber dafür sind sie einfach lecker, sie sind Bio, aus 100% Obst ohne irgendwelche Zusätze und sie lassen sich super mit kleinen Kinderfingern essen.

Genau so gut finde ich die Quetschbeutel von Freche Freunde, die es in unterschiedlichsten Varianten gibt, mit Obst, Gemüse und Joghurt. Lotta liebt sie und kann sie eigentlich, bis auf winzige Ausnahmen, auch kleckerfrei trinken.

Sicher muss sowas nicht jeden Tag als Snack angeboten werden, aber für eine lange Autofahrt finde ich die Sachen einfach super. Auf jeden Fall erstmal die bessere Alternative zu Schokolade, Gummibärchen und Eis (was aber natürlich auch in Maßen geht und hier auf keinen Fall verpönt ist, nicht, dass ihr was Falsches denkt).

Snacks sollen in erster Linie da sein, um den Hunger zu stillen, und nicht, um die Langeweile zu vertreiben. Deswegen gilt:

Reisen mit Kind - 5 Tipps (4) | Pinkepank (4)5: Für Ablenkung und Beschäftigung sorgen! Da solltet ihr euch wirklich vorher Gedanken machen, womit ihr eure Kinder bei Laune halten könnt. Wir haben Lottas damaliges Lieblingsbuch eingepackt und ich habe ein paar neue Bücher besorgt: 1. Am Meer, ein Buch, in dem Möwen (hier gerade der Hit) vorkommen und das außerdem Klappen hat, es gibt also viel zu entdecken. 2. Ein kleines Wimmelbuch, das Lotta auch gut alleine halten und angucken kann. 3. Ein schönes Stickerheft – super Beschäftigung, bei der die Kinder konzentriert erst die Sticker abmachen und dann aufkleben.

Noch mehr Ideen zur Beschäftigung und Ablenkung bei der Autofahrt:

  • Lieblings-Kinderlieder-CD (ohne CD-Player im Auto: selbst singen!).
  • Malbuch und abgerundete Stifte, die bei einer plötzlichen Vollbremsung nicht gefährlich werden
  • Altes Portemonnaie mit vielen (ausrangierten) Karten zum Um-, Neu-, und Einsortieren.
  • Kindgerechte App auf dem iPad
  • Hörspiel (funktioniert bei uns noch nicht, eher bei etwas älteren Kindern)

Reisen mit Kind - 5 Tipps | Pinkepank (2)Noch ein bis drei Bonus-Tipps: Für den Fall, dass eure Kinder doch noch mal einschlafen und ihr es ihnen dann ganz besonders bequem machen wollt (damit sie auch möglichst lange schlafen): ich kann ein Nackenkissen wirklich wärmstens empfehlen, der Kopf schleudert nicht so hin und her und es ist einfach gemütlicher, wenn der Kopf ein bisschen gestützt wird und weich liegt. Kennen wir ja von uns auch. Wer als Teenager mal eine mehrstündige Busfahrt nach beispielsweise Spanien mitgemacht hat und stundenlang mit dem Kopf an der Fensterscheibe oder auf dem ausklappbaren Tablett vor sich geschlafen hat, weiß, wovon ich rede. Reisen mit Kind - 5 Tipps | PinkepankToll ist auch ein eigener Rucksack, den das Kind am Abend vorher mit seinen Lieblingssachen und eventuell ein paar Snacks schon mal selber packen kann und natürlich, ganz, ganz wichtig: das Lieblingskuscheltier darf bei einer Reise natürlich nicht fehlen!

So, das waren erstmal meine Tipps zum (relativ) entspannten Reisen im Auto mit Kind – falls euch noch mehr einfallen, freue ich mich sehr, immer her damit!

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10 Comments

  1. Sehr hilfreicher Post! Woher sind denn die tollen Dosen mit den Tierbildern drauf?

  2. Wir haben schon längere Autofahrten nach Italien (10Stunden und mehr), sowie zur deutschen Verwandtschaft (7-9Stunden) hinter uns.
    Lesen konnte unser Sohn nur, bis er ca 5 Jahre alt war, danach wurde ihm immer schlecht dabei,
    Deswegen haben wir einen portable DVD-Player gekauft und Kopfhörer dazu. Das ist echt perfekt!

    • Johanna Reply

      Oha, ja das sind echt noch mal andere Strecken und Zeiten. DVD-Player ist auch cool, aber dafür ist Lotta ja noch zu klein, sie sieht überhaupt noch nicht fern. Aber für später merk ich mir das auf jeden Fall!

      Danke dir,
      viele Grüße von
      Johanna

  3. Hallo Johanna,

    das sind wirklich tolle Tipps!
    Vielen Dank dafür…
    Ich erinnere mich dunkel, das wir früher auch immer gern Spiele gespielt haben. Sowas wie “Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist gelb (oder blau, oder grün, oder….). Oder Kennzeichen raten…für ältere Kinder :-)
    Und wenn man eine Ente entdeckt hat, also das Auto Ente meine ich, dann durfte man denjenigen, der neben einen sitzt kneifen! In den 80er fuhren davon noch mehr rum, als heutzutage :-)
    LG Dana

    • Johanna Reply

      Liebe Dana,

      das stimmt, solche Spiele haben wir auch oft gespielt, da erinnere ich mich tatsächlich auch gerne dran zurück.
      Das kommt für Lotta und Bo ja leider erst in ein paar Jahren als Beschäftigung in Frage, aber dann freu ich mich auch schon sehr drauf, das mit den beiden zu spielen!

      Liebe Grüße!

  4. Hey Johanna,
    die Beschäftigungstipps sind super!

    Ich finde auch Bastelsachen für unterwegs super. Wenn Deine beiden Kiddies größer sind, könnte das interessant werden. Da merkt man dann ebenfalls kaum, wie die Zeit verfliegt :)

    Liebe Grüße!
    Marni

  5. Ha! Das kommt mir alles sehr bekannt vor. Haben auch zwei Kids und während der Grosse mittlerweile ausschließlich auf seinem Handy daddelt (shame on us), muss mini-me noch beschäftigt werden. Hörspiele gehen für beide gut – drei ??? oder superman oder drache kokosnuss – da spielt der altersunterschied von 5jahren keine rolle.
    bücher gehen bei mini-me nicht, sonst wird ihr speiübel … und ja, die pausen sind superwichtig. letzten sommer hatten wir nach der fähre noch 400km in schweden vor uns – wir hielten es exakt 1,5h stunden aus, dann pausierten wir über eine stunde und tobten uns mit den kids aus…kamen dann zwar arg verspätet im ferienhaus an, aber dafür war die stimmung gut…

    die sache mit dem losfahren sehe ich genauso, allerdings sträubt sich der scheinchef…ich finde es immer gut, sehr sehr früh am morgen loszufahren, denn meist dösen die kids dann doch nochmal weg.
    so, jetzt stöbere ich noch etwas durch deinen blog!

    lg und happy friday.

    • Johanna Reply

      Liebe Julia,

      das Hauskissen ist von Tante Tin, schau mal hier: http://www.tante-tin.de. Allerdings hat sie das Kissen nicht im Online-Shop, hab ich eben gesehen, vielleicht schreibst du ihr mal eine Mail?
      Liebe Grüße!

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